Cacela Velha

von Franz Klaschka
Sommer-Urlaub 1977 in Cacela. Am Tag der Heimreise. Sonntag, den 24.07.1977

Cacela Velha, das alte Kastell,
steht hoch auf dem Felsen am Meere.
Noch türmen sich Mauern, im morschen Gestell
verrosten die alten Gewehre.

Hier saß einst der König von Portugal,
nachdem er sich tapfer geschlagen,
hat er in Cacela so manches Mal
die Krone des Landes getragen,

verwaltend im Kreise der Fürsten das Gut,
wo vor ihm schon reisige Gäste
Phenözier, Römer, germanisches Blut
und Mauren bewohnten Paläste.

Versunken der Marmor im glitzernden Sand,
die Mauern schon weithin zerbrochen,
doch ragt aus der Erde am Wegesrand
heraus noch manch uralter Knochen.

Nun stehem auch wir an dem herrlichen Ort,
durchglüht von algarvischem Weine.
Und treibt das Geschick uns einst von hier fort,
zerbröcken auch unsere Gebeine,

so lacht doch die Sonne am wogenden Strand,
läßt reifen am Berghang die Weine.
Und stürzt einst der Felsen hinab in den Sand,
dann wandern mit uns die Gesteine.